Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 496

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
496 Zehnter Zeitraum. B aiern, Wurtemberg, Baden, Berg, Darm- stadt, letztere drei als Großherzogthüm er; Nassau-Weil- burg und Usingen/als Herzogthümer; Hohenzollern, Salm, Pse nburg, Lich ten stein, Ah renberg und Lep- en. Franz Ii. legte seine Würde als deutscher Kaiser nieder den 6. Aug. So gebot Napoleon über Frankreich, Spanien, Italien, den Rheinbund, Holland, und lenkte mehr als 68 Millionen Menschen nach seinem Willen. Noch lagen seit der Schlacht von Austerlitz die Angelegenhei- ten zwischen Frankreich und Rußland ohne Bestimmung, welche der nach Paris abgeschickte ruffische Staatsrath Oubril friedlich auszugleichen im Begriff stand, den 20. Juli; doch die Errich- tung des Rheinbundes entfremdete den Kaiser Alexander aufs neue. Auch mit England fanden Unterhandlungen statt, bei wel- chen sich Napoleon zur Zurückgabe Hannovers an Großbritan- nien erbot. Diese Verhöhnung Preußens entflammte den kampf- lustigen Kriegerstand und entrüstete die Prinzen des königlichen Hauses; ringsum ward der König zur Ergreifung der Waffen be- stürmt, wozu sich der weise Monarch, die Wichtigkeit des Unter- nehmens richtig erwägend, zögernd nur entschloß. Die von ihm beabsichtigte Stiftung eines nordischen Bundes war unaus- geführt geblieben. Seine an Napoleon erlassene Foroerung der Räumung Deutschlands von allen französischen Truppen, den 1. Oct., galt diesem für eine Kriegserklärung, und sofort ließ er seine Colonnen gegen die Pässe des Thüringer Waldes vorrücken. Der Churfürst von Würzburg erklärte sich bei seiner Annäherung eben- falls für den Rheinbund, welchem er als Großherzog seines Landes beitrat den 25. Sept., der Churfürst von Hessen-Cas- sel hatte Neutralität erlangt. Der 72jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig erhielt den Oberbefehl über die preußische Armee, zu welcher 22,000 Mann Sachsen stießen; eine russische Hülfs- armee wurde erwartet. Der Kampf begann unter unglücklichen Vorzeichen; ein unter dem General Tauenzien bls Hof vorgescho- benes Corps warf So ult zurück den 7. Oct., ein bei Saalfeld zur Vorhut der Hohenlohenschen Armee ausgestelltes preußisch - sächsisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand wurde zerstreut und der Prinz selbst getödtet den 10. Oct., Hohen- lohe nahm eine Stellung hinter Jena, die Hauptarmee hinter Auerstädt, beide wurden am 14. Oct. in einer Doppelschlacht bis zur gänzlichen Auflösung geschlagen und zerstreut. Der Her- zog von Braunschweig erhielt eine röotliche Schußwunde am Kopfe, an welcher ec zu Ottensen, unweit Altona, starb, den 10. Nov. 1806. Raschen Schrittes drang Napoleon vorwärts, mit beispiel- loser Geisteslähmung "ergaben sich die Festungscommandanten. Erfurt capitulirte den 16. Oct., Spandau den 23.; den 17. Oct. entließ Napoleon die gefangenen Sächsin mit der Erklärung, er

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Suwarow. Krieg in Süddeutschland u. d. Schweiz. aber der Hofkriegsrat in Wien war dagegen. So entstand Verstimmung zwischen Russen und Österreichern; der Kaiser Paul, auch mit den Vergrößerungsplänen Österreichs nicht einverstanden, schickte Suwarow den Befehl zu, von Italien nach der Schweiz zu marschieren und von da in Frankreich einzudringen. So machte denn Suwarow seinen wunderbar kühnen Zug über den St. Gotthard und durch die grausige Felsenschlucht der Reuß, wo er unter den größten Schwierigkeiten mit den Franzosen zu kämpfen hatte, nach dem Vierwaldstätter See und von da nach dem Vorder-Rheinthal. Er fand aber hier die vereinigten Österreicher und Russen (unter Korsakow) aus der Schweiz zurückgedrängt, und da sich Kaiser Paul und Kaiser Franz Ii. jetzt gänzlich überworsen hatten, so führte er im Anfang Dezember seine Truppen nach Rußland zurück. Auch in Deutschland hatten die Österreicher in diesem Jahre 1799 den Krieg siegreich begonnen. Erzherzog Karl trieb im März die französische Donauarmee unter Jonrdan, nachdem er sie bei Osterach und Stockach geschlagen, über den Rhein zurück, worauf Jourdan das Kommando niederlegte und Massena den Oberbefehl über sämtliche Truppen am obern Rhein und in der Schweiz erhielt. Während die Österreicher schon am obern Rhein standen, unterhandelten französische Abgeordnete noch immer auf einem Kongreß zu Rastatt wegen des Friedens mit dem deutschen Reiche. Jetzt erhielten die französischen Gesandten von den österreichischen Truppen den Befehl, Rastatt zu verlassen. Als sie am späten Abend abreisten, wurden sie in der Dunkelheit von einer Anzahl Szekler Husaren überfallen und ermordet, ohne Zweifel infolge eines hohem Auftrages von Wien aus (18. April). Durch diese blutige That war das Friedensgeschäft abgebrochen, und das deutsche Reich uahm Teil am Krieg. Seit dem Monat April wurde in Tyrol, Vorarlberg und der östlichen Schweiz gegen Massena gefochten und dieser zuletzt vom Erzherzog Karl durch die erste Schlacht bei Zürich (4. Juni) hinter Zürich zurückgeworfen, worauf eine Zeit lang die kriegerischen Bewegungen diesseits der Alpen

3. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 72

1881 - Leipzig : Teubner
72 Austerlitz. Friede zu Preßburg 1805. vor, welches Murat, ohne Widerstand zu finden, am 13. Nov. besetzte. Die Reste der österreichischen Armee hatten sich nach Mähren zurückgezogen, wo sie sich mit den Russen vereinigten. Napoleon folgte ihnen und schlug am 2. Dezember, an seinem Krönungstage, die Schlacht bei Austerlitz, die „Dreikaiserschlacht", weil sich in derselben die drei Kaiser von Rußland, Österreich und Frankreich befanden. Napoleon schien des Sieges sicher zu sein; am Abend vor der Schlacht rief er aus: „Das ist der schönste Abend meines Lebens! Nur der Gedanke schmerzt mich tief, daß morgen viele dieser Braven nicht mehr sein werden." Am frühen Morgen begann die Schlacht; 80 000 Franzosen fochten gegen 90 bis 100 000 Russen und Österreicher. Zuerst wurde der linke Flügel der Russen fast ganz vernichtet; als sich eine starke Abteilung derselben über einen zngesrornen See zurückzog, ließ Napoleon das Eis mit Kartätschen zertrümmern, so daß viele Tausende ertranken. Auch das Centrum der Verbündeten wurde fast vernichtet, und um 1 Uhr Mittags hatte Napoleon einen so vollständigen Sieg erfochten, daß mit dieser Schlacht zugleich der Krieg beendigt war. Die Russen zogen nach Hause; Kaiser Franz begab sich am zweiten Tag nach der Schlacht selbst in das Lager Napoleons zu einer persönlichen Unterredung. Er schloß einen Waffenstillstand, welchem am 26. Dezember 1805 der Friede zu Preßburg folgte. In diesem Friedensschluß trat Österreich das veuetiauische Gebiet, welches es im Frieden von Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien ab; Tyrol kam an Bayern; die vorderösterreichischen Besitzungen in Schwaben wurden an Bayern, Würtemberg und Baden verteilt. Als Entschädigung erhielt Österreich Salzburg, und der Kurfürst von Salzburg Würzburg. Bayern und Würtemberg wurden zu Königreichen erhoben. Preußen, welches zuletzt auch feindlich gegen Frankreich aufgetreten war, mußte Anspach an Bayern, Cleve und Neufchatel an Frankreich überlassen und wurde gezwungen, dafür Hannover anzunehmen — ein schlimmes Geschenk, wodurch es mit England verfeindet ward.

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 350

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
ooo Ix. Das neue Deutschland. nach hartnäckigem Kampfe aus dem Dorfe Problus, und auf drei Leiten sahen die Feinde die Preußen auf sich eindringen, um sie tote mit gewaltigen Armen zu umschlingen und zu erdrücken. Es blieb thuen nichts übrig, als an den Rückzug zu denken. Aber die preußische Artillerie sprengte die noch kurz zuvor oou deu Oestreichern besetzten Höhen hinan und warf ihre Granaten unter die Abziehenden, die Kavallerie, vom Könige selbst geführt, vernichtete ganze Haufen oder nahm sie gefangen, und der anfänglich geordnete Rückzug verwandelte sich in regellose Flucht. Abends 8 Uhr hatten die Gegner mit Zurücklassung von 20000 Todten und Verwundeten, eben so vielen Gefangenen, einer Anzahl Fahnen und einer grotzenmenge Geschütze das Schlachtfeld geräumt. Diepreußen hatten ihren Sieg mit 10000 Todten und Verwundeten erkaufen müssen. , Die Niederlage der Oestreichs war so vollständig, daß sie den Krieg so gut wie beenden mußte. Nach kurzer Rast brach das siegreiche Heer auf, um den Feind nicht zu Athem kommen zu lassen. Wie im Fluge und ohne bedeutende Gefechte ging der Zug durch Böhmen und Mähren auf Wiln los, während ein Corps die kleinen Karpathen überstieg und die Gegner bei Blumen au (in der Nähe von Preßburg) iu die Enge trieb. Da erfolgte am 26. 3uli auf Grund vorläufiger Abmachungen (Friedenspräliminarien zu Nikolsburg) der Abschluß eines Waffenstillstandes und einen Monat später der Friede von Prag (23. Angust). Oestreich mußte aus dem deutschen Bunde ausscheiden, ans jede fernere Einmischung in die deutschen Angelegenheiten verzichten, sein Recht auf Schleswig-Holstein' aufgeben und 60 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen; Italien erhielt die Provinz Venetien, trotzdem es zu Lande (bei Cnstozza) und zu Wasser (bei Lissa) geschlagen worden war. Von gleichem Erfolge war der Feldzng der Mainarmee — unter Vogel von Falckenstein, später unter Geueral vou M ante uff el — begleitet. Obgleich die Preußen den gegenüberstehenden süddeutschen Truppen an Zahl bei Weitem nicht gewachsen waren, drangen sie doch, sich bald gegen diesen, bald gegen jenen Lheil der Feinde wendend, in einer Reihe siegreicher Gefechte (bei Dermbach, Kissingen, Aschaffenburg, Taub er-Bisch ofs-hettn) über den Main vor. Die Gegner baten um Frieden, der ihnen unter billigen Bedingungen gewährt wurde. Dagegen wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt sowie Schleswig-Holstein der preußischen Monarchie einverleibt. Sämmtliche Staaten nördlich vom Main vereinigten sich zu einem norddeutschen Bunde unter Preußens Führung. Die süddeutschen Staaten traten mit dem letzteren iit^ ein Schutz - und Trutzbündniß. So war denn der leidige „Bruderkrieg" zinn Segen für unser Vaterland ausgeschlagen, dessen gänzliche Einigung nur noch eine Frage der Zeit sein konnte.

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 489

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich bis zur Errichtung des Kaisetthums. 489 Kanonen, gegen 1000 Menschen und dem Admiral in die Lust ^ r’- geflogen. Die Pforte erklärte darauf an Frankreich den Krieg. s<pt' Der Congreß zu Rastadt hatte indessen begonnen, auf welchem die französischen Abgeordneten als Gebieter sprachen. Sie verlangten die Abtretung des linken Rheinufers, worauf endlose Verwickelungen wegen der zu machenden Entschädigungen entstan- den, welche durch S ä cu larisati one n auf dem rechten ermit- tctt werden sollten. Im Laufe dieser Verhandlungen geschahen vcn Frankreich die gewaltsamsten Eingriffe in andere Staaten. Ein Volksaufstand in Rom gab dem General Berthier den Vor- wand, den Kirchenstaat in eine römische Republik zu verwan- deln, den Io. Febr., wobei der Papst Pius Vi. gefangen nach 170s Frankreich geführt wurde, wo er 1799 zu Valence starb. Die Schweiz, durch innere Parteiungen, welche vornemlich über die Bevorrechtungen der Aristokraten entstanden, entzweit, wurde durch eine französische Armee unter dem General Brune nach vie- lem Blutvergießen in eine helvetische Republik umgewandelt, im März 1798. Eine neue Coalition zwischen England, Rußland, Oe streich, der Türkei und Neapel beabsichtigte diesem Umsichgreifen der französischen Republik Schranken zu sez- zen. Gegen die Abrede eröffnete Neapel durch die Ungeduld der Königin Carolina die Feindseligkeiten zu früh mit einem Angriffe4’e». auf den im Kirchenstaate gebietenden General Cha mp ion et, 170á welcher die unkriegerische neapolitanische Armee unter dem General Mack ohne Mühe zerstreuete und in Neapel einrückte, um selbiges in eine parthenopeische Republik zu verwandeln, den 25. Jan. 1799. Der Hof suchte Zuflucht in Palermo. Unter dem Vor- wände feindseliger Einverständniffe wurde auch Piemont von dem General Joubert in Besitz genommen, den 9. Dec. 1798; der König Karl Emanuellv. aber flüchtete sich mit seinem Hofe nach Sardinien und nahm seine Residenz zu Cagliari. Der Congreß zu Rastadt löste sich zu Anfänge des Jahres 1799 erfolglos auf, das Direktorium erklärte den Krieg zuerst an Oestreich und Toscana, woraus die Feindseligkeiten begannen, ceso Den gewaltsamen Anfall der französischen Abgeordneten Rober- so t, Bonnier und Jean Debry bei ihrer Abreise von Ra- stadt den 28. April, wobei die beiden erstem getödtet wurden, letz- terer hart verwundet mit Mühe entkam, erklärte der Kaiser auf dem Reichstage zu Regensburg für eine Unthat, deren wahre Veranlassung räthselhaft geblieben ist. Das bisherige Glück wich diesmal von den französischen Waffen. In Deutschland befehligte Jourdan, in der Schweiz Massena und in Italien Scherer. Der Erzherzog Karl be: siegte erstem in den Gefechten an der Ost rach den 21. März, beistockach den 26. März und drängte ihn über den Rhein hinüber; dem General Massena aber entriß er die Schweiz bis

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 380

1877 - Berlin : Herbig
380 Neuere Geschichte, Dritte Periode. in Cagliari auf der Insel Sardinien, seine festländischen Besitzungen werden in französische Verwaltung genommen (seit 1802 Frankreich ein verleibt). Von dem Direktorium werden der Coalition sechs Feldherrn mit verschiedenen Heeren entgegengestellt. 1) Brune in Holland, 2) Bernadotte am Mittelrhein, 3) Jourdan am Oberrhein, 4) Massena in der Schweiz, 5) Scherer, später Moreau, in Ober-Italien, 6) Mac- donald in Neapel. 1799. Jourdan, vom Erzherzog Karl bei Ostrach und bei März. Stoclcach geschlagen, geht über den Rhein zurück und legt das Kommando nieder. April. Scherer von den Oesterreichern bei Magnano geschlagen. Sein Nachfolger Moreau von den vereinten Oesterreichern (Melas) und Russen (Suwörofj’) bei Cassano besiegt. Die cisalpinische Republik wird aufgehoben. 8. April. Auflösung des Congressos zu Rastadt. Räthselhafte Er- mordung der abreisenden französischen Gesandten (Roherjot und Bonnier; Debry entkommt) durch öster- reichische Szeckler-Iiusaren (28. April). 7. Juni. Massena bei Zürich vom Erzherzog Karl geschlagen. Macdonald nach Ober-Italien. Der König von Neapel zurück, die parthonopäische Republik aufgehoben. Fürchterliche Rache und Blutsconen. (Nelson, Lady Hamilton.) 19. Juni. Macdonald von Suwöroff an der Trebbia geschlagen. Mantua von den Verbündeten genommen. Das Direk- torium schickt Joubert mit einem neuen Heere nach Italien. Dieser wird in der blutigen 1799. Schlacht bei Novi von Suwöroff und Melas geschlagen. 15. Aug. Joubert f. Suwöroff über die Alpen (Gotthardstrafse), um sich mit dem zweiten russischen Heere unter Korsar hoff in der Schweiz zu vereinigen. Dies Heer war bereits bei Zürich von Massöna geschlagen. Smvöroff verlässt nach furchtbaren Märschen und Kämpfen die Schweiz und kehrt nach Russland zurück. Eine russisch-türkische Flotte hatte (im Mai 1799) die ionischen Inseln Frankreich entrissen. Errichtung der Republik der 7 ionischen Inseln unter türkischem Schutz und Garantie Russlands, welches dieselben bis 1807 besetzt hält,

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 396

1877 - Berlin : Herbig
396 Neuere Geschichte, Dritte Periode. das absurde Kontinentalsystem, welches Napoleon seihst durch käuf- liche Licenzen umging, und das Russlands Handel vernichtet hätte, streng durchzuführen, erregt den Unwillen des Gewalthabers. Die Yergröfserung des Herzogthums Warschau durch West-Galizien (im Wiener Frieden) erfüllt den Kaiser Alexander mit der Besorgnis vor einer Wiederherstellung Polens; die Absetzung des Herzogs von Oldenburg, seines nahen Verwandten, wird von ihm als schwere Beleidigung empfunden. Bündnisse Napoleons mit Oesterreich, welches 30,000 Mann,' und mit Preufscn, welches 20,000 Mann zu dem russischen Zuge stellen muss. Dänemark dagegen erhält, durch seine Lage begünstigt, in dem Kampfe mit Russland seine Neutralität. Schweden (Jlernadotte), das auf die heftigsten Vorwürfe Napoleons wegen Verletzung des Kontinentalsystems Krieg hatte an England erklären müssen (1810), ergreift die Gelegenheit des russischen Krieges, um sich von der fran- zösischen Abhängigkeit zu befreien und sich die Aussicht auf Nor- wegen, als Ersatz für Finnland, zu eröffnen. Besetzung von Schtve- disch-Pommern und Hägen durch die Franzosen (1812, Jan.). Hierauf zwischen Schioeden und Russland Vertrag zu Petersburg (April): Russland verspricht Schiveden die Vereinigung Norwegens gegen einen Ersatz an Dänemark, Schweden verspricht Russland eine Diver- sion im nördlichen Deutschland in Verbindung mit einem russischen Hülfsheer. Friede Englands mit Russland und Schweden in Oerebro (Juni). Das französische Expeditionsheer vereinigt Franzosen, Italiener, Schweizer, Niederländer, Polen und die Kontingente aller deutschen Rheinbundfürsten, die Nichtfranzosen bilden die gröfsere Hälfte der Gesammtzahl, welche (nach Thiers) 420,000 Mann beträgt, durch Nachsendungen aber auf 553,000 Mann steigt. Die Oesterreicher (unter Schwarzenberg) auf dem rechten und die Preußen (unter York) auf dem linken Flügel bilden besondere Heerhaufen, die letzteren unter dem Oberbefehl Macdonalds. 1hi2» (Juni). Ucbergang der großen Armee über den Niemen, Besetzung von Wilna. Polen wird nicht wieder her- gcstcllt. Da die Russen unter Barclay de Tolly zurückweichen, so gelangt das Hauptheer ohne Schlacht, unter Gefechten, anstrengenden Märschen und bei Mangel an Lebensmitteln nach Smolensk, während die

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 410

1877 - Berlin : Herbig
410 Neuere Geschichte, Dritte Periode. 1815. Schlacht bei Ligny 16. Juni. nach tapferer Gegenwehr (Blücher in persönlicher Ge- fahr) und drängt ihn zurück. Blücher marschirt auf Wavre. Ney wird von dem Prinzen v. Oranten in der 16. Juni. Schlacht bei Quatre-Bas geschlagen. Der Herzoy von liraunschweig fällt. Unterdoss Zusainmenziehung des Heeres von Wellington, bestehend aus Briten, Hannoveranern, Niederländern, Braunschweigern und Nassauern. Auf dieses Heer stürzt sich Napoleon mit Uebermacht. 18. Juni. Schlacht bei Waterloo und Belle-Alliance, von Napoleon Schlacht hei Mont St.-Jean genannt. Am Nachmittag Wellingtons Heer bereits zum Weichen gebracht, als Blücher mit den Preußen anlangt und den Sieg zu Gunsten der Verbündeten entscheidet. Vollständige Niederlago der Franzosen, das von Gneisenau verfolgte Heer wird gänzlich zersprengt. Zur selben Zeit kämpft Grouchy, auf dessen Hülfe Napoleon gerechnet hatte, fruchtlos gegen Thielemann in Wavre.1 1815. Napoleons Abdankung zu Gunsten soines Sohnos (22. Juni). 1. Juli. Ankunft der Verbündeten vor Paris. 7. Juli. Zweite Einnahme von Paris. Einzug Blüchers u. Wellingtons, lünckkehrludwigsx Viii., Ankunft der beiden Kaiser uml des Königs von Preußen. Unterdess flüchtet Napoleon nach Bochefort, wo er sich, nach vergeblichen Versuchen, nach Amerika zu entkommen, an den britischen Admiral Hofham auf dem Linienschiffe Bellerophon aus- liefert, das ihn nach England bringt. Von dort wird er, nach gemeinschaftlichem Beschluss der verbündeten Mächte, als Kriegs- gefangener nach St. Helena gebracht,., wo er im Oktober ankommt (t 5. Mai 1821). 26. Sept. Auf Kaiser Alexanders Anregung Stiftung der Heiligen Allianz (erst Bussland, Oesterreich und Preußen), die eine enge Verbrüderung auf sittlich-religiöser Grundlage sein sollto, aber praktisch bald ein Bund zum Schutz der absoluten Regierungsgewalt wird. 1 Thiers, Histoire du Consulat et de renipiro. Vol. Xx.

9. Napoleon I. - S. 54

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Brunner Vertrages zu erreichen. In schwächlicher Ver-tranensseligkeit demobilisierte Prenßen seine Armee vorzeitig und hing damit von Napoleons Gnade ab, die den Vertrag dahin umänderte, daß Preußen die hannoverschen Lande nur unter der Bedingung zugestanden werden sollten, daß die gesamte deutsche Nordseeküste vor dem englischen Handel geschlossen würde. Gleichzeitig aber bot Napoleon in den Friedensverhandlungen mit England und Rußland dem Jnselreiche dasselbe Hannover wieder an, das er eben an Preußen verschenkt hatte, und gestand zu, daß die vertriebenen Bourbonen von Neapel durch die drei Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bremen, die zn-gleich unter russische Suzeränität treten sollten, entschädigt würden. Diese Verhandlungen zerschlugen sich zwar, aber in Berlin erfuhr man Ende Juli davon und war nun gezwungen, nicht Hannovers wegen, sondern um der Ehre und der Selbstachtung willen zum Schwerte zu greifen, stand aber allein, da die Verhandlungen mit England und Rußland noch zu feiner Einigung geführt hatten; nur Sachsen und Weimar schlossen sich dem Hohenzollern-staate an. Die preußische Armee sammelte sich auf dem linken Ufer der Saale mit Front gegen Westen. Napoleon zog über den Thüringer- und Frankenwald herbei, kannte jedoch weder Stellung noch Absicht seiner Gegner. Nach dem Gefecht bei Saalfeld richtete er feine Bewegungen so ein, daß er dem bei Erfurt vermuteten Feinde den Rückweg nach Dresden und Berlin verlegen konnte. Dazu besetzten Davoust und Bernadotte Naumburg und den Kösener Paß. Da traf Sannes unvermutet die Hauptmasse der preußischen Armee bei Jena, und Napoleon schrieb: „Der Schleier ist endlich zerrissen, der Feind beginnt seinen Rückzug auf Magdeburg. Ich glaube, daß er entweder versuchen wird, Sannes bei Jena anzugreifen, oder sich ans dem Staube macht." Da der Kaiser der Meinung war, daß er die ganze preußisch-sächsische Armee vor sich habe, traf er die umfassendsten Vorbereitungen und dirigierte alle Truppen auf diesen einen Punkt. So stand er ant 14. Oktober mit 54 000 Franzosen den 53 000 Mann

10. Theil 3 - S. 157

1861 - Leipzig : Teubner
157 bungen durch Oesterreichs Siege nicht unterdrückt worden. Fort- wärend wirkten Mazzini und seine Genoßen von England aus für ihre Zwecke und zahlreiche politische Morde (1854 des Herzogs von Parma) zeugten von dem Dasein dieser kein Mittel scheuen- den Partei. Aber auch der König Victor Emanuel von Sar- dinien gründete darauf die Pläne zu seiner Vergrößerung und Erhebung und fand in dem Gr. Cavour das geeignetste Werk- zeug. Wärend in Neapel England und Frankreich durch ihre Gesandten auf Veränderungen der Regierungspolitik drangen, trat Sardinien im Krimkrieg mit diesen Mächten in Verbindung und, wurden auch Cavours Vorschläge bei dem Friedenscongreß zu Paris noch zurückgeschoben, die öffentliche Aufmerksamkeit war doch darauf gelenkt. Ueberall, in der Presse wie in den Kammern, ward gegen Oesterreich gehetzt und die Flüchtlinge fanden solche Aufnahme in Sardinien, daß jener Staat schon 1857 die diplomatischen Beziehungen abbrach. Im Herbst 1858 soll zu Plombières der geheime Vertrag zwischen Frankreich und Sar- dinien abgeschloßen worden sein. Die Vermälung des Prinzen Napoleon mit Victor Emanuels Tochter Clotilde war der erste Schritt zu seiner Ausführung. Die Aeußerung des Kaisers von Frankreich an den österreichischen Gesandten (von Hübner) am 1. Jan. 1859 hatte sofortige schleunige Truppensendungen nach Italien zur Folge, indes wurde durch schlaue Unterhandlungen die Sache hingezögert, bis endlich Gyulay am 29. Apr. in das sar- dinische Gebiet einrückte*). War schon vorher kostbare Zeit versäumt worden, so gelang jetzt vollends nicht die Vereinigung derpiemontesen mit der vom Kaiser selbst geführten französischen Armee zu hindern. Das Treffen bei Montebello (20 Mai) endete mit dem Rückzug der Oesterreicher, und plötzlich sah sich Gyulay durch eine mittelst der Eisenbahnen ausgeführte Schwenkung auf dem rechten Flügel bedroht. Der Rückzug wurde durch die Niederlage bei Magenta (4. Jun.) beschleunigt und bis zum Festungsviereck fortgesetzt. Indes war ein französisches Corps unter dem Prinzen Napoleon in Livorno gelandet. Revolutionen vertrieben die Fürsten aus Toskana, Parma und Modena, aber auch die päpstliche Romagna und Emilia erhoben sich. Kaiser Franz Joseph war selbst zu seinem Heere geeilt. Im gegensei- tigen Vorrücken der beiden Heere kam es bei Solferino (24. Jun.) zur Schlacht, die obgleich Benedek auf dem rechten Flügel die Sardinier geschlagen hatte, dennoch für die Oesterreicher ver- loren gieng. Drohungen von Rußland und England, mehr noch der Mangel an Rüstung und andere Bedenken hatten ein Ein- schreiten des deutschen Bundes für Oesterreich gehindert, indes waren in den Staaten, seit 14 Jun. auch in Preußen, die Mobil- machungen erfolgt. Da ward die Welt durch die Nachricht über- rascht, daß am 8. Jul. zwischen den beiden Kaisern zu Villa- *) Der greise Radetzky war am 5, Jan. 1858 gestorben.
   bis 10 von 183 weiter»  »»
183 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 183 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 6
3 0
4 6
5 2
6 1
7 3
8 2
9 0
10 9
11 0
12 30
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 5
26 0
27 0
28 154
29 0
30 0
31 6
32 6
33 0
34 142
35 56
36 1
37 16
38 0
39 4
40 8
41 1
42 1
43 0
44 5
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 680
2 11
3 133
4 28
5 36
6 5
7 8
8 296
9 693
10 91
11 3
12 137
13 35
14 30
15 264
16 1422
17 1636
18 84
19 5311
20 52
21 367
22 3
23 2331
24 21
25 17
26 6
27 34
28 186
29 2254
30 31
31 45
32 329
33 65
34 116
35 25
36 143
37 25
38 383
39 264
40 26
41 69
42 213
43 25
44 150
45 532
46 48
47 9
48 51
49 268
50 6
51 4971
52 84
53 89
54 204
55 20
56 20
57 72
58 14
59 332
60 304
61 35
62 17
63 12
64 16
65 14
66 290
67 73
68 114
69 24
70 83
71 101
72 70
73 86
74 183
75 86
76 347
77 1142
78 228
79 18
80 76
81 112
82 322
83 16
84 16
85 542
86 16
87 279
88 12
89 6
90 9
91 131
92 1590
93 60
94 665
95 25
96 238
97 63
98 645
99 304

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 72
1 119
2 56
3 178
4 69
5 292
6 71
7 826
8 121
9 7596
10 79
11 373
12 127
13 20
14 39
15 14
16 1758
17 183
18 55
19 563
20 65
21 1346
22 10
23 2
24 198
25 51
26 183
27 16
28 26
29 172
30 386
31 404
32 34
33 1407
34 91
35 658
36 70
37 10
38 94
39 986
40 611
41 5
42 20
43 58
44 1775
45 358
46 194
47 272
48 64
49 989
50 85
51 100
52 323
53 377
54 1641
55 1338
56 9
57 238
58 110
59 1396
60 179
61 678
62 192
63 232
64 158
65 232
66 41
67 1355
68 329
69 45
70 67
71 1632
72 21
73 1974
74 112
75 586
76 580
77 176
78 610
79 2064
80 588
81 1310
82 80
83 105
84 10
85 29
86 157
87 214
88 1794
89 32
90 92
91 835
92 283
93 1229
94 59
95 21
96 23
97 72
98 1643
99 64
100 438
101 56
102 173
103 8401
104 54
105 50
106 37
107 89
108 42
109 252
110 135
111 61
112 21
113 147
114 68
115 20
116 42
117 108
118 239
119 76
120 3
121 250
122 192
123 36
124 226
125 29
126 294
127 487
128 37
129 421
130 42
131 688
132 113
133 142
134 93
135 56
136 1256
137 63
138 89
139 149
140 729
141 275
142 100
143 213
144 1282
145 214
146 15
147 65
148 1061
149 134
150 2071
151 332
152 181
153 305
154 42
155 654
156 692
157 804
158 248
159 235
160 230
161 26
162 9
163 4
164 31
165 424
166 436
167 66
168 12
169 66
170 903
171 63
172 250
173 775
174 639
175 754
176 8622
177 1825
178 149
179 186
180 47
181 15
182 3203
183 1345
184 467
185 20
186 396
187 123
188 335
189 15
190 1
191 1027
192 118
193 367
194 160
195 47
196 60
197 2654
198 1132
199 167